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Große Resonanz auf das 5. Schwarzacher Frühjahrssymposium – Zahlreiche Referenten

Schwarzach. (wr) Bei strahlendem Frühlingswetter strömten 130 Teilnehmer in die Orthopädische Fachklinik Schwarzach. Der Festsaal der Klinik war komplett gefüllt. Die Gastgeber hatten zum 5. Schwarzacher Frühjahrssymposium mit dem Thema „Aktuelles aus der Wirbelsäulenchirurgie“ eingeladen.


Professor Dr. Thomas Blattert, der Chefarzt der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie und Traumatologie, stellte das Team der Referenten vor. Dabei handelte es sich durchgehend um namhafte und anerkannte Spezialisten auf ihrem Gebiet, die aus Bayern, Sachsen und Tirol nach Schwarzach gekommen waren. Prof. Blattert hatte sie eingeladen, um einen aktuellen Überblick über den Stand und die Entwicklung einer modernen und innovativen Wirbelsäulenabteilung zu geben. Den ersten Fachvortrag des Tages hielt Dr. Christoph Wirscher, Oberarzt der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie und Traumatologie in Schwarzach. In seinem Vortrag mit dem Titel „Deformitäten bei Jung und Alt – Strategien zwischen Maß und Machbarkeit“ zeigte Dr. Wirscher die verschiedenen Stadien der Skoliose Erkrankung beim Erwachsenen aber auch beim Kind auf und erläuterte den korrekten Therapieansatz. Da jede Fehlstellung der Wirbelsäule vor dem Wachstumsabschluss genauso wie im Alter eine sehr individuelle Erkrankung ist, sollte das Behandlungskonzept auch auf jede einzelne Person zugeschnitten sein.

Moderne Operationsweise

Zweiter Redner der Vormittagssitzung war Dr. med. Rudolf Bertagnoli, Pro-Spine, Bogen, der über bewegungserhaltende Operationen an der Wirbelsäule sprach. Er ging auf moderne Operationsmöglichkeiten ein, die unter bestimmten Umständen einer versteifenden Operation vorgeschaltet werden und diese hinauszögern können. Diese Therapieverfahren bilden die Zwischenstufe eines modernen Therapieansatzes zwischen kleinen microchirurgischen Eingriffen und den größeren Versteifungsoperationen. Er betonte insbesondere die Tatsache, dass es sich bei den meistern Wirbelsäulenpatienten mit Verschleißerscheinungen um chronische Patienten handle, mit der Notwendigkeit einer permanenten Behandlung.

Prof. Dr. med. Christoph Heyde, stellvertretenden Direktor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Leipzig, rundete mit seinem Vortrag zum Thema „Indikationen zur Operation bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen“ die Vormittagssitzung ab. Prof. Heyde hatte die notwendigen Voraussetzungen und Abklärungen vor einer Operation im Fokus.

Rundum gut versorgt

In einer einstündigen Mittagspause fühlten sich die Teilnehmer von der Küche der Orthopädischen Fachklinik rundum gut versorgt und hatten Zeit, die umfangreiche Industrieausstellung mit neun verschiedenen Anbietern aus allen Bereichen der Wirbelsäulenchirurgie zu besuchen. Den Beginn der Nachmittagssitzung machte Dr. Dipl.-Ing. Werner Schmölz, der Leiter des Biomechanik-Labors am Universitätsklinikum Innsbruck. In seinem Vortrag erläuterte er die Leistungsfähigkeit verschiedener biomechanischer Untersuchungen und machte deutlich, dass Implantate, die an der Wirbelsäule zum Einsatz kommen, vor ihrem Einsatz immer eine mehrjährige Testphase im Labor durchlaufen.

Prof. Dr. med. Hans Hertlein, Chefarzt der orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik des Städtischen Krankenhauses München-Harlaching, erläuterte die Zusammenhänge zwischen Verletzungen an der Wirbelsäule und den entsprechenden Therapieansätzen. Den letzten Fachvortrag des Symposiums hielt Prof. Dr. Blattert als Gastgeber selbst. Thema seines Vortrages war „Pathologische Frakturen der Wirbelsäule“. Es ging sowohl um Wirbelkörperbrüche, die durch bösartige Tumoren oder Metastasen entstehen können, als auch solche, die bei Knochenschwund und Osteoporose auftreten. Hinsichtlich der osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen, die insbesondere die älteren Menschen treffen, gäbe es heutzutage wenige belastende, minimalinvasive, also mit sehr kleinen Hautschnitten durchführbare Operationen mit sofortiger Stabilisierung und Schmerzbesserung für den Patienten. Solche osteoporotischen Frakturen kämen am häufigsten im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule vor, aber auch das Kreuzbein und der Beckenring könnten davon betroffen sein und seien aber gleichzeitig ebenso gut behandelbar. Als um 14 Uhr das Symposium nach interessanten Diskussionsbeiträgen der Zuhörerschaft pünktlich zu Ende ging, waren sich Referenten und Besucher einig, dass eine optimale Versorgung eines Wirbelsäulenpatienten nur in einem gut funktionierenden Netzwerk aus niedergelassenen Kollegen, wirbelsäulenchirurgischen Spezialkliniken sowie nachbetreuenden Physiotherapeuten und Rehabilisationsmedizinern gelingen kann.